Harteneckerhöhe

Grüne Aorta

Von Kasernenstrukturen, grünen Achsen und gelebter Vielfalt

Mit seinen ungefähr 1.600 Bewohnern ist das neue Wohnquartier Hartenecker Höhe eines der bedeutendsten Stadtentwicklungsvorhaben der Neckarregion nördlich von Stuttgart. Das ehemalige Kasernengelände im Ostteil Ludwigsburgs erstreckt sich zwischen den Stadtteilen Oßweil und Schlösslesfeld und präsentiert sich als grünes, aufgelockertes Wohnviertel, dessen historische Bestandsbauten um zahlreiche höchst unterschiedliche Wohnhäuser ergänzt wurden. So vielgestaltig die Bebauung, so bunt gemischt ist auch die Einwohnerschaft. Ob Single- oder Studentenwohnungen, Baugruppenensembles, Genossenschaftswohnungen, Einfamilienhäuser, Mehrgenerationenprojekte sowie gemischt genutzte Immobilien – die Hartenecker Höhe bietet alle baulichen Voraussetzungen für das Gedeihen eines lebendigen Stadtteils.

Außenfläche11.700 m²
StandortLudwigsburg (D)
BauherrschaftStadt Ludwigsburg
Award-KategorieAußenraum / Landschaftsarchitektur
PlanungsbüroPlanstatt Senner
Zum Profil
FotografieAchim Mende, BESCO Berliner Steincontor GmbH
Mich begeistert an der Hartenecker Höhe die Verwandlung eines abgeschotteten Kasernenareals in einen belebten, blühenden, offenen Freiraum, der die Menschen miteinander verbindet.

Patricia Legner, Projektleiterin Planstatt Senner

Als wichtiges Unterpfand für seine Attraktivität erweist sich freilich der öffentliche Raum, hier die Cäsar-von-Hofacker-Anlage. Sie zieht sich als 18 Meter breite, 420 Meter lange grüne Achse durch das Quartier und bietet mit dem Platz unter Bäumen sowie dem „Memorial Place“ identitätsstiftende Freiräume, die den Außenbereich als gemeinsamen sozialen und kommunikativen Ort qualifizieren. Weil eine lebenswerte Adresse erst aus dem Zusammenhang zwischen der Architektur und der Umgebung entsteht, nahm die Konzeption der Freianlage klar Bezug auf den historischen Gebäudebestand und die vorhandene, überraschend vielfältige und schützenswerte Bepflanzung. Die strenge Geradlinigkeit des einstigen Kasernenstandorts setzt sich in der Linearität der Außenanlagen fort, die sich punktuell im freien Spiel harmonisch runder Ellipsenformen heiter auflöst. Diese Ellipsen, mal eben, mal erhaben, sind als Rasen- und Staudenflächen angelegt und laden unter schattigen Baumkronen zum Verweilen ein. Die Landschaftsarchitektur reagiert auch sensibel auf die feine Balance zwischen Öffentlichkeit und Privatheit. So wurden insbesondere dort, wo Hausgärten an die grüne Achse grenzen, große Beete mit Strauch- und Staudenpflanzungen angelegt. Der „Memorial Place“ bildet das Entree der Anlage. Eingerahmt vom Gebäude der „Alten Wache“ sowie den Einfriedungsmauern der Kaserne, erinnert er an die Vergangenheit des Ortes als Flak-Kaserne. Dass dieser militärischen Nutzung einstmals eine Baumschule weichen musste, darf getrost als schöne Ironie der Geschichte gelten.

Impressionen