AHOJ! Zu Hause im Richardkiez

Kiezgröße

Lockere Atmosphäre trotz Lückenschluss? - Das ist AHOJ!

Städtische Lücken haben mitunter ihre Tücken. So auch das von Nachbarhäusern komplett eingefasste Grundstück in der Böhmischen Straße in Berlin-Neukölln, das sich mehr als 100 Meter in die Tiefe des kompakt bebauten Blocks erstreckt. Angesichts der begehrten Lage im Richardkiez, einem historisch gewachsenen Viertel mit vielgestaltiger Bebauung und bunt gemischter Bevölkerung, bot sich die Liegenschaft für eine Nachverdichtung förmlich an. Doch anstelle der für die örtliche Gründerzeitbebauung üblichen Struktur aus dicht gesteckten, lichtarmen Hinterhofhäusern mit Quer- und Seitenflügeln wurde für das neu errichtete Wohnensemble ein locker gruppiertes Gebäudetrio gewählt.

Anzahl Wohneinheiten66
Wohnfläche5.300 m²
StandortBerlin-Neukölln (D)
Bauherrschafturban space Immobilien Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Hamburg
Award-KategorieNachverdichtung
 
PlanungsbüroArnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH
Zum Profil
FotografieWerner Huthmacher
Das AHOJ ist der perfekte Ort für Menschen, die nach einem privaten Rückzugsort suchen und dennoch den Pulsschlag der Stadt spüren möchten. Urbanität und Ruhepol, Naturliebe und Metropolenfeeling gehen bei diesem Projekt Hand in Hand.

Frank Arnold, Mathias Gladisch

Das sechsgeschossige Vorderhaus schließt die Blockkante und zeichnet mit sanftem Knick den unregelmäßigen Verlauf des Grundstücks nach. Eine schlichte Passage führt in den Hof, den sich ein freistehender, dreigeschossiger Riegel und ein angewinkelter Kubus mit ebenfalls sechs Geschossen teilen. Die überlegte Differenzierung der Bauvolumina, aber auch die Anordnung der Baukörper selbst sorgt für eine überraschende Großzügigkeit: So sonnig, grün und luftig präsentiert sich ein Berliner Hinterhof nur selten. Auch die Bepflanzung in den gepflegten Privat- und Gemeinschaftsgartenflächen lässt rasch vergessen, dass es sich hier um eine Adresse in einem der am dichtesten besiedelten, wirtschaftlich nicht unbedingt gesegneten Bezirke der Hauptstadt handelt. Doch letztlich ist es auch dem Aufstieg des vormals grauen und abgehängten Bezirks Neukölln zu einem begehrten Szeneviertel zu verdanken, dass die große Nachfrage nach ansprechenden, guten Wohnungen solche innovativen Projekte zeitigt. Die insgesamt 66 Wohneinheiten – vom kleinen Studio-Apartment über die klassische Familienwohnung bis hin zum großzügigen Penthouse – entsprechen der Nachfrage nach zeitgemäßem Wohnraum in der Innenstadt und reflektieren die unterschiedlichen Ansprüche einer naturgemäß heterogenen Nutzerschaft unter einem gemeinsamen Dach. Was Letztere hingegen eint, ist ein ausgeprägtes Bewusstsein für ökologisch unbedenkliche Materialien und eine klimafreundliche Gebäudetechnik. Dem kommt das neue Ensemble zum einen durch die massive Bauweise nach, die angesichts ihrer vorbildlichen Energiebilanz auf eine Dämmung mit Wärmedämmverbundsystem verzichten kann, zum anderen durch das Prinzip der Wärmerückgewinnung den Energieverlust beträchtlich reduziert. Dass sämtliche Wohnungen barrierefrei sind, versteht sich fast von selbst.

Impressionen