Apartmenthaus Mainzer Landstraße

Zwischen alter und neuer Welt

Vom ehemaligen Güterbahnhof zum schicken Wohnviertel

Vor fast 150 Jahren wurde der „Central Güter-Bahnhof“ zusammen mit dem Hauptbahnhof im Frankfurter Stadtteil Gallus erbaut. Ende der Neunzigerjahre begann nach Aufgabe dessen Rückbau und damit die Entwicklung der Konversionsfläche von fast 90 Hektar zum neuen Quartier Europaviertel. An den einstigen Hauptgüterbahnhof Frankfurts erinnert heute neben dem Alten Wasserturm an der Emser Brücke der an der Mainzer Landstraße gelegene „Güterplatz“ – am Standort des einstigen Kopfbahnhofs.

Anzahl Wohneinheiten117
Wohnfläche3.253 m²
StandortFrankfurt a. M.
ArchitekturStefan Forster GmbH
BauherrschaftHGG Dritte Projektgesellschaft mbH & Co. KG
Award-KategorieMischnutzung
PlanungsbüroStefan Forster GmbH
Zum Profil
FotografieLisa Farkas
Das städtebauliche Thema des Apartmenthauses ist die Ecke im gründerzeitlichen Block. (...) Die aufwendig profilierte Klinkerfassade verleiht dem Baukörper eine warme Anmutung.

Stefan Forster

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Platzes haben Stefan Forster Architekten ein achtgeschossiges Apartmentgebäude mit 117 Mikroapartments errichtet. Zwei Ladeneinheiten im Erdgeschoss öffnen sich nun zur Nachbarschaft. „Zwischen alter und neuer Welt“ beschreiben die Architekten diese städtebauliche Schnittstelle, verbindet der Frankfurter Güterplatz doch die Bestandsviertel Gallus und Bahnhofsviertel mit dem neuen Europaviertel und der Messe. Auf der einen Seite kleinteilige Blockrandbebauung und multikultureller Alltag zweier Viertel, die aus Handel und Arbeit des vorherigen Jahrhunderts gewachsen sind. Auf der anderen Seite moderne Wohn- und Bürotürme neben dem Einkaufszentrum Skyline Plaza, dem östlichen Abschluss des „Reißbrettstadtteils“ Europaviertel. Inmitten dieser Situation setzt das Apartmenthaus ein Zeichen der Stadtreparatur: Der Neubau orientiert sich in seiner Dimensionierung, mit seinen Traufhöhen und Rücksprüngen des obersten Geschosses an der Nachbarbebauung. Die warmtonige, reliefartig gestaltete Klinkerfassade sehen die Architekten als Bezug zur europäischen Baugeschichte. Und schließlich stellt die sich aus der Seitenstraße heraus entwickelnde Kubatur, die mit dem überhöhten Erkermotiv die Ecksituation betont, eine direkte städtebauliche Verbindung zum gegenüberliegenden Güterplatz her.

Impressionen