Arcis 57

Mit alt mach neu

Klassische Stadtwohnungen im neuen Gewand im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt

Die Maxvorstadt gehört zu den begehrtesten Lagen Münchens. Hier scheint sich das Beste der Stadt auf einem Planquadrat zu versammeln: Neben den Pinakotheken mit ihren weltberühmten Kunstsammlungen sind in dem Viertel auch die Universitäten beheimatet. Es gibt viel Grün, historisch gewachsene Wohnquartiere und lebendiges Stadtleben von früh bis spät. Diese Attraktivität spiegelt sich auch in der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnungen wider. Am nördlichen Ende der Arcisstraße wurde dafür ein bestehendes Mietshaus mit Seitenflügel und Quergebäude baulich komplett neu strukturiert und in Wohneigentum umgewandelt. Das im Zweiten Weltkrieg beschädigte und anschließend ohne gestalterischen Anspruch reparierte Gebäude wurde dafür von allen verfremdenden Anbauten befreit, sodass die klassischen Qualitäten des gründerzeitlichen Hauses nach der Sanierung wieder zum Vorschein kamen.

Anzahl Wohneinheiten
Wohnfläche
StandortMünchen (D)
BauherrschaftEuroboden
Award-KategorieNachverdichtung
 
PlanungsbüroEuroboden GmbH
Zum Profil
FotografieStudio Mierswa + Kluska GbR, Nick Frank
Mehr Licht, mehr Luft, mehr Wohnungen: Gemeinsam mit dem Architekten Claus Schuh entschieden wir uns für die behutsame Sanierung des Vorderhauses sowie des Seitenflügels, während wir das Rückgebäude durch einen modernen und zugleich effizienten Neubau ersetzten.

Stefan Höglmaier

Mit dem Umbau erfolgte auch eine Neuordnung im Blockinneren. Dafür wurde der rückwärtige Flügel abgerissen und durch einen Neubau mit großzügigen, modernen Wohnungen ersetzt. Im neuen Kleid präsentiert sich auch die Straßenfront des Vorderhauses. Anstelle der schlichten Kratzputzoberfläche, die das Haus so unscheinbar wie ein Aschenputtel aussehen ließ, bringt die Fassadengestaltung nun die klassischen Proportionen zur Geltung: Faschen und Friese an den Fenstern sorgen für eine elegante Plastizität, während das Erdgeschoss, abgesetzt durch ein horizontales Gesims, als solider Sockel ausgeführt wurde. Das neue Hinterhaus ist mit einer rauen Putzfassade mit hellem Anstrich versehen und verfügt über Balkone und Terrassen mit Blick in den Hof. Die Verbindung von Alt und Neu findet sich auch in der Gestaltung der Wohnungen. Die überlieferten Qualitäten des Altbaubestands, darunter das dunkle Holzparkett, kommen nun auch den vormals nicht so privilegierten Wohnungen im Seitenflügel zugute. Deren Bewohner profitieren auch von Balkonen und großzügigen, lichten Grundrissen. Anders gesagt, hier ist die Hierarchie zwischen Vorder- und Hinterhaus Geschichte.

Impressionen