Baumkirchen Mitte WA 2

Zwischen Gleisen und Klinkern

Ein Ort mit Geschichte in der bayerischen Landeshauptstadt

Berg am Laim im Osten Münchens: der Ort am Berg, am Lehm, auf einer Erhöhung der Lößlehmzunge in der Münchner Schotterebene gelegen. Mit dem hier geschöpften und zu Ziegeln verarbeiteten Lehm wurden seit dem 14. Jahrhundert zahlreiche Gebäude der Münchner Innenstadt errichtet – von der Frauenkirche bis zum Fundament des Maximilianeums. Nach Erschöpfung des Lehmvorkommens Ende des 19. Jahrhunderts begann die Entwicklung der Eisenbahn den Stadtteil gleichermaßen zu prägen. Von Gleisanlagen, Betriebswerken bis zu Wohnbauten für die Eisenbahner. Im Osten begrenzt durch die Baumkirchner Straße, ist hier entlang der Gleise das neue Quartier Baumkirchen Mitte auf dem 1992 stillgelegten Gelände des Bahnbetriebswerks entstanden. Während die Wohn- und Gewerbeflächen im Osten des Areals liegen, wurde im westlichen Teil der ehemalige Gleiskörper als ökologische Vorrangfläche gesichert. Der Gleispark, ein Landschaftspark als Lebensraum für seltene Tierarten, bildet den zentralen Kern des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Gesamtkonzepts. Dieses wurde von Ebner and Friends Architekten zusammen mit den Landschaftsarchitekten mahl gebhard konzepte entwickelt. Gebäude nur dort, wo früher bereits Gebäude standen, und großzügige Grünflächen zwischen den Neubauten.

Anzahl Wohneinheiten144
Wohnfläche11.500 m²
StandortMünchen (D)
BauherrschaftJoint Venture: Patrizia Projektentwicklung GmbH und CA IMMO Deutschland GmbH
 
PlanungsbüroRobert Meyer und Tobias Karlhuber Architekten
Zum Profil
FotografieLothar Reichel, Christoph Knoch
Lehm und Lehm lassen.

(Bayerische Lebensweisheit) Robert Meyer und Tobias Karlhuber Architekten

Der starke historische Bezug bildete die gestalterische Grundidee für Robert Meyer und Tobias Karlhuber Architekten. In dunklen Farbtönen changierender Klinker für die Fassade und umlaufende Brüstungsbänder als bestimmendes Gestaltungselement. Helle, homogene Steine, die den geschwungenen Baukörper horizontal gliedern und in seinen unterschiedlichen Höhen zusammenfassen. Die Kubatur ergab sich aus der Vorgabe, trotz der Dichte der Bebauung von jeder Wohnung aus einen Weitblick zu ermöglichen. Die zweigeschossigen Gebäudeteile sind als Stadthäuser mit vorgelagerten Gärten und jeweils eigenem Zugang organisiert. Die Erschließung der fünfgeschossigen Volumen über acht Treppenhäuser ermöglicht den Bewohnern der insgesamt 144 Wohnungen einfache Orientierung und kurze Wege. Entsprechend den Vorgaben des Gestaltungsleitfadens, in den Höfen gemeinsame Anlagen und Sonderbauten für die Gemeinschaft zu entwickeln, entstand ein Pavillon mit einer Außenhaut aus Metallschuppen. Je nach Blickrichtung und Lichtverhältnissen ändert sich dessen Farbigkeit, die sich gleichermaßen in die Farbigkeit des Klinkers integriert, wie sie mit ihm kontrastiert.

Impressionen