Familiengerechtes Bauen in den Donauauen

An der schönen blauen Donau

Gemeinsam Leben, schöner Wohnen

Dort, wo die südöstliche Stadtkante von Ingolstadt sich noch einmal mit Schwung vom schnurgeraden Lauf der Donau absetzt, liegt hinter einer hohen steinernen Front – der sogenannten Schwinge – ein kleines, geschütztes Wohnquartier. Die drei Punkthäuser mit insgesamt 37 Wohnungen sind das Zuhause von mehr als 100 Bewohnern, die gleich mehrere Standortvorteile genießen dürfen: eine grüne, unverstellte Auenlandschaft direkt vor der Haustür, lichte, schöne Wohnungen zu bezahlbaren Mieten und das gute Gefühl von Gemeinschaft. Zu verdanken ist dieser Glücksfall einem Architekturwettbewerb, der im Rahmen des Modellprojekts „IQ-Innerstädtische Quartiere“ des Freistaats Bayern ausgelobt wurde. Nach dem Rückbau eines technisch und strukturell überholten Baubestands aus den 1930er-Jahren galt es, mit dem naturgemäß limitierten öffentlichen Budget gute, bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Die eingangs erwähnte Schwinge, die in erster Linie als Lärmschutz dient, umfängt das Gebäudetrio an der nördlichen Seite des Areals. Diesseits der sanften Kurve gruppieren sich die Häuser in lockerem Verbund um einen gemeinsamen Grünraum, der nach Süden hin in die Donauauen übergeht.

Anzahl Wohneinheiten37
Wohnfläche2.920 m²
StandortIngolstadt (D)
BauherrschaftGemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH
Award-KategorieSozialer Wohnungsbau
 
PlanungsbüroTherese Strohe Michael Ullrich Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB
Zum Profil
FotografieTill Schuster, Julia Knop
Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum für Familien in innerstädtischen Lagen zu schaffen, um lange Wege zu vermeiden und Zeit für das Familienleben zu gewinnen. (...)

Architekt & Bauherrschaft

Die schlichten Baukörper ruhen auf leicht erhöhten Garteninseln, so dass innerhalb des Quartiers eine über Höhen moderierte Differenzierung zwischen halböffentlichen und privaten Zonen entsteht, die je nach Atmosphäre zum Spielen und zur kommunikativen Begegnung, aber auch zu Muße und stiller Kontemplation einladen. Der identitätsstiftende Charakter des gemeinschaftlichen Freiraums prägt auch die Treppenhäuser, die dank Tageslichteinfall und großzügiger Bemessung keineswegs nur Erschließungsfläche sind, sondern je nach Gelegenheit auch zum Kinderspielplatz oder Raum für einen Plausch beim Kommen und Gehen werden. Akustikdecken sorgen dafür, dass das Geräuschpotenzial solcher Aktivitäten auf den Interaktionsraum Treppenhaus beschränkt bleibt. Die Wohnhäuser selbst sind als Vierspänner strukturiert, sodass alle Wohnungen von einer Ecksituation und damit von der Ausrichtung nach zwei Seiten profitieren. Sämtliche Einheiten verfügen über eine umlaufende Veranda, die zwischen dem Inneren der Wohnungen und der reizvollen Gartenlandschaft außen vermittelt. In ihrem geschwungenen Verlauf entwickelt sich die Veranda von der geselligen Terrasse zum intimen Logenplatz und folgt damit einer feinen atmosphärischen Dramaturgie von Außen- und Innenbezügen. Die unterschiedlichen Wohnungsgrößen sorgen dafür, dass sich eine feinkörnige Mischung von verschiedenen Haushaltsgrößen, Familien- und Lebensformen ausbilden kann. Und auch das Verhältnis von Nähe und Distanz zwischen den Nachbarn lässt sich über die Architektur regulieren: Die Trenngitter im Verandabereich können nach Wunsch geöffnet oder geschlossen werden.

Impressionen