Neubau Fürstenau-Carree

Alles grün

Nachhaltigkeit und Ökologie sind bei diesem Projekt nicht auf der Strecke geblieben

Wo in den Neunzigerjahren hinter dicken Stahlbetonwänden im zweigeschossigen Hochsicherheitstrakt die Millionen der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen lagerten, erlauben heute im „Neubau Fürstenau-Carree“ lichtdurchflutete Gartenhöfe freie Blickbeziehungen ins Grüne. Da der Bau aus den Achtzigerjahren allein auf die Anforderungen einer Landeszentralbank zugeschnitten war, scheiterten in den darauffolgenden Jahren alle Versuche der Umnutzung. Als die Architekten von archwerk zusammen mit einem Projektentwickler eine eigene Gesellschaft gründeten und ihre Pläne für eine Wohnanlage präsentierten, entschied man sich schließlich zum Abriss des Bestands. Wohnen in bester Lage von Herford, im innerstädtischen Grüngürtel an der Werre, in Gebäuden, die in ressourcensparender Bauweise errichtet werden – das waren die Ideen der Architekten.

Anzahl Wohneinheiten43
Wohnfläche4.414 m²
StandortHerford (D)
Architekturarchwerk GmbH
Bauherrschaftwkm development GmbH
Award-KategorieNachhaltiges Energiekonzept
Planungsbüroarchwerk GmbH
Zum Profil
FotografieKarsten Monke, Julia Born
Einen ökologischen, nachhaltigen Holzrahmenbau mit all seinen Facetten und Herausforderungen durchzuarbeiten, war uns bei diesem Projekt ein besonderes Anliegen.

Karsten Monke, Heike Monke

In unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, zur Fußgängerzone und zu den Werregärten entwickeln sich die drei einzelnen Gebäude des „Neubau Fürstenau-Carree“ über die gemeinsame Tiefgarage viergeschossig in die Höhe. Die unterschiedlichen Grundrisse orientieren sich dabei an den Richtungen und Kubaturen des umgebenden Bestands, sie verdichten den Block, ohne ihn gänzlich zu schließen. Nur die begrünte Zone mit Hecken und Bäumen, die sich entlang der Straße als grünes Band um die Gebäude legt, sowie Gartenhöfe fassen das Ensemble mit 43 Wohneinheiten zu einer Einheit zusammen. Den Anspruch der Architekten an niedrigen Energiebedarf, ökologische Bauweise und hochwertige Materialien setzen sie hier in Herford in Holzhybridbauweise um und erreichen damit den Standard KfW-Effizienzhaus 55. Wohnungstrennwände und Treppenhäuser sind in Stahlbeton ausgeführt, ebenso die Decken – nicht nur aus konstruktiven Gründen, sondern auch um die Wärme der Fußbodenheizung zu speichern. Außenwände und Fassaden sind als Holzrahmenbau mit hochwärmegedämmten Holzbautafeln aus heimischen Kiefern in Kombination mit horizontalen Bändern aus Glasfaserbeton erstellt. Hohe Wärmedämmung und luftdichte Fassaden zusammen mit kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung gehören ebenso zum Energiekonzept wie LED-Beleuchtung sowie die Rückgewinnung der Bremsenergie aus den Aufzügen. Großflächige Verglasungen sorgen in den Wohn- und Essbereichen nicht nur für maximalen Lichteinfall, sie geben den Blick frei in die baumbewachsenen Werregärten und in die Gartenhöfe des Karrees.

Impressionen