Höchst neu erleben

Außen Stadt, innen Grün

Wohnen hinter schwedischen Gardinen? Hier sehr gerne!

Zwischen damals und heute liegen im Falle des neuen Wohnquartiers am Rande der Höchster Altstadt nur ein paar Jahre. Damals hießen die Bewohner Insassen und bezogen ihr Quartier eher unfreiwillig; es handelte sich nämlich um ein Gefängnis. Doch nach dessen Schließung im Jahr 2011 wurde das Areal im besten Sinne freigegeben – für eine neue städtische Nutzung. Angesichts der Wohnungsknappheit im Großraum Frankfurt lag es nahe, die Konversion des Standorts für den Wohnungsbau zu nutzen. Ausgehend von der vorhandenen, hochwertigen Bebauung in der Nachbarschaft, die von Wohnhäusern aus der Vorkriegszeit dominiert wird, suchte der Entwurf für das neue Quartier sowohl maßstäblich als auch gestalterisch den Anschluss an die klassischen Qualitäten bürgerlicher Wohnkultur. Die so entstandenen drei- bis fünfgeschossigen Wohnhäuser nehmen die Proportionen der umliegenden Blockrand-Bebauung auf und geben sich doch als Neuzugang zu erkennen.

Anzahl Wohneinheiten107
Wohnfläche9.078 m²
StandortFrankfurt am Main (D)
BauherrschaftKrieger + Schramm GmbH & Co. KG
Award-KategorieQuartiersentwicklung
 
PlanungsbüroKrieger + Schramm GmbH & Co.KG
Zum Profil
FotografieMoritz Bernoully
Die Konversion des alten Bauherrschaft JVA-Geländes war eine besondere Herausforderung. Mit der sinnvollen und nachhaltigen Nutzung dieser innerstädtischen Ressource konnten wir dringend benötigten neuen Wohnraum bauen, ohne dass zusätzliche Flächen versiegelt wurden.

Matthias Krieger

Die rund ausgebildeten Ecken und elegant geschwungenen Treppenhäuser sorgen ebenso wie die Staffelung der Fassaden für eine markante und ausgesprochen elegante Präsenz im Stadtraum. Besonders gelungen ist die Adressbildung über die differenzierte Gestaltung der Häuser mit repräsentativen Hauseingängen. Bepflanzte Vorgärten und lichte Treppenhäuser lassen sich als sympathische Geste an Passanten und Bewohner verstehen. Über die bodentiefen Fenster sowie Loggien und Terrassen tritt das Private gewissermaßen in Dialog mit der Umgebung. Auch der „Frankfurter Zaun“ und das Verblendmauerwerk im Sockelbereich der Häuser tragen dazu bei, das neue Quartier als solide Bereicherung und Beitrag einer auf Dauerhaftigkeit und Verlässlichkeit angelegten Stadtentwicklung zu verstehen. Die insgesamt 107 Wohnungen mit einer Größe zwischen 45 und 130 Quadratmetern sind allesamt barrierefrei ausgestattet und über Aufzüge direkt an die Tiefgarage angebunden. Der Neubau entspricht dem KfW-70-Niedrigenergiestandard und verfügt über eine zentrale CO2-neutrale Heizungsanlage. Doch auch die Wohnungen selbst warten mit kleinen, aber feinen Privilegien auf. Das betrifft nicht nur die qualitativ hochwertigen Materialien, sondern auch solche Details wie Badezimmer mit Tageslicht, die tatsächlich in jeder Wohnung vorhanden sind. Zu den traditionell hochgeschätzten Vorzügen solcher Häuser gehört nicht zuletzt der gemeinsame großzügige Innenhof, den die Gebäude umschließen und der hier mit seinen hohen Bäumen wie ein kleiner Pocket-Park denen vorbehalten bleibt, die das Glück haben, hier zu wohnen.

Impressionen