Lichtblick

Grüne Raumsequenz

"Im schweizerischen Winterthur bilden zwei polygonale Baukörper einen verdichteten Ersatzneubau für Wohnungen." (Laudatio Reiner Nagel)

Ein wertvoller Baumbestand und vorwiegend heimisches Laubgehölz prägen den aus einem privaten Villengarten entstanden Büelpark südlich der Winterthurer Altstadt. Für eine schmale, polygonale Parzelle, die über eine steil nach Osten abfallende Topografie die Büelrainstrasse mit der Gutstrasse verbindet, entschied sich der Bauherr Habitat 8000 für die Abtragung der sanierungsbedürftigen Mehrfamilienhäuser aus den Fünfzigerjahren und für eine kompakte Nachverdichtung. Verantwortlich für den Lichtblick zeichnet das Büro Rothen Architektur zusammen mit den Landschaftsarchitekten Vetschpartner.

Anzahl Wohneinheiten22
Wohnfläche1.986 m²
StandortWinterthur (CH)
ArchitekturRothen Architektur GmbH
Bauherrschaft Habitat 8000
Award-KategorieNachverdichtung
PlanungsbüroRothen Architektur GmbH
Zum Profil
FotografieRuzha Trifonova Schemmekes, Birgit Rothen
Die zurückhaltende Materialisierung der Oberflächen in der Wohnung vermittelt eine wertige Haptik. Die großen Zimmer sind gut möblierbar und können durch die Bewohner unterschiedlich genutzt werden.

Rothen Architektur

Das Projekt reagiert auf den Ort mit zwei polygonalen Neubauten, deren Kubaturen sich aus optimierten Grenzabständen für eine maximale Ausnutzung der Parzelle ergeben und sich dennoch stimmig in das Quartier einfügen. Dies gelingt durch die präzise Setzung der beiden Volumen. Außerdem den spannenden Zwischenräumen zur Nachbarschaft, die sich durch die abgewinkelten Fassaden ergeben. Und schließlich durch die transluzente Fassade: Mit ihrer Verkleidung aus Fiberglas und der dahinter liegenden, sichtbar bleibenden Holzkonstruktion entsteht eine eindrucksvolle Tiefe und gleichermaßen Leichtigkeit. Die feinsinnig komponierte Raumfolge des Freiraums findet sich auch in den insgesamt 22 Wohneinheiten wieder: Über ein zentrales Treppenhaus sind die in Split-Leveln angelegten Geschosse des Vier- und des Zweispänners erreichbar. Die Wohnungen selbst betritt man über ein „vermittelndes Entree“, wie Architektin Birgit Rothen die Situation beschreibt. Eine Blickbeziehung über Eck zum Wohnraum stellt sich ein, durch die Fenster hinaus in das Grün entsteht ein Gefühl der Weite, unmittelbar beim Betreten der Wohnung. Die besondere Form der beiden Gebäude wie auch die steile Hanglage begünstigen dabei die Belichtung der und die Aussicht aus den einzelnen Wohnungen – visuelle Raumerweiterungen in das umgebende Grün und in das Quartier.

Impressionen