Mitarbeiterwohnen in Rust

"Miteinander leben"

Eine außergewöhnliche Bewohnerschaft verlangte ein ebenso besonderes Wohnkonzept, das hier umgesetzt wurde.

Der Europa-Park Rust in Südbaden gehört zu den größten Freizeitparks Europas. Mit rund 3.600 Angestellten arbeiten hier während der Hochsaison beinahe so viele Menschen, wie das ehemalige Fischerdorf am Rhein Einwohner hat. Um ihnen eine Bleibe anbieten zu können, wurde hierfür am Stadtrand von Rust auf einem rund 11.300 Quadratmeter großen Grundstück ein Wohnheim mit 130 Wohnungen für rund 280 Mitarbeiter fertiggestellt. Das Projekt geht auf die Masterarbeit von Architektin Ann-Kathrin Mack zurück, Tochter des Europa-Park-Gründers und Mitglied der Geschäftsleitung des Familienunternehmens. Umgesetzt wurde das Projekt von Andreas Pfeiffer als Partner bei archis Architekten in Karlsruhe.

Anzahl Wohneinheiten130
Wohnfläche6.493 m²
StandortRust (D)
ArchitekturAnn-Kathrin Mack
UmsetzungAP+M Architekten GmbH
BauherrschaftAnn-Kathrin Mack Franz Mack & Söhne KG
Award-KategorieGeförderter Wohnungsbau
 
PlanungsbüroAP+M Architekten GmbH
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FotografieNikolay Kazakov
Das Mitarbeiter-Wohnkonzept verbindet behaglichen Wohnraum im Innen- und Außenbereich mit einer nachhaltigen Nutzung: natürliche Materialien, Grünflächen und ein nachhaltiges Energiekonzept.

Ann Kathrin Mack

Die zueinander leicht versetzten Gebäude fügen sich um einen erhöhten und intensiv begrünten Innenhof. Von verschiedenen Seiten über Treppen erreichbar, verbirgt sich darunter das Parkhaus für Pkws und Fahrräder. Der geschützte Rückzugsraum, von dem aus der Blick über Streuobstwiesen und Felder bis zum Dorfrand schweifen kann, ist bewusst als Angebot zum Aufenthalt, als Ort des Austausches gedacht. „Gemeinschaft leben" lautet das Motto. Denn die Bewohner sind teils international und arbeiten zu unterschiedlichen Tageszeiten. Eine individuelle Tagesgestaltung war nötig und für das Familienunternehmen ein wichtiger Aspekt bei der Planung. Hierzu zählen auch der Gemeinschaftsraum und die rund 40 Quadratmeter große Dachterrasse. Die grüne Einbindung mit über 50 zusätzlichen großen Bäumen, 300 Sträuchern und Büschen sowie fast 2.000 Quadratmetern Rasen war für die Planer ebenso wichtig wie die Verwendung von Holz als Baumaterial. Die Fassade aus vertikal angeordneten Lärchenholzlamellen fügt sich in die ländliche Umgebung und vermittelt eine angenehme Atmosphäre. Das zurückspringende Attikageschoss gibt nicht nur begrünte Dachterrassen frei, die Gebäude wirken dadurch insgesamt niedriger, als sie eigentlich sind. Die großzügigen, teilmöblierten Apartments von 25 und 52 Quadratmetern sind hauptsächlich für ein bis zwei Personen ausgelegt. Alle Wohnungen sind nicht nur barrierefrei erschlossen, 14 Wohnungen sind auch barrierefrei nutzbar.

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