Neue Mitte Altona

Hanseatisch pragmatisch

Vom Unort zum Wohntraum - ohne dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Gleisanlagen, Bahntrassen und Lagerflächen: Aus den Synapsen des Industriezeitalters sind irgendwann weiße Flecken auf dem Stadtplan geworden. Auch das Geflecht von stillgelegten Schienenwegen und Fabrikbrachen rund um den Bahnhof Hamburg-Altona war so ein Unort, freilich in bester Lage. Welche Potenziale für die Stadtentwicklung in solchen Arealen schlummern, zeigt das Quartiersprojekt Neue Mitte Altona, das auf dem weitläufigen Gelände des gleichnamigen, längst außer Dienst gestellten Güterbahnhofs entsteht.

Anzahl Wohneinheiten116
Wohnflächeca. 7.990 m²
StandortHamburg (D)
BauherrschaftSAGA Unternehmensgruppe
Award-KategorieSozialer Wohnungsbau
 
Planungsbüroakyol kamps: bbp architekten bda
Zum Profil
FotografieJochen Stüber, Philipp Kamps
Identität bei hoher Dichte.

Phillipp Kamps, SAGA Unternehmensgruppe

Auf dem Baufeld 01 des neu parzellierten Viertels sind inzwischen fast 300 Menschen zu Hause – in einem Wohnhaus, das in bester Großstadttradition auch Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss beherbergt und Bewohnern aus allen sozialen Schichten ein Zuhause bietet. Der Neubau bildet den nördlichen Abschluss des Quartiers und zeigt sich als kantig-robustes Volumen, das durch Vor- und Rücksprünge und den Einsatz unterschiedlich kolorierter Ziegel sowohl belebt als auch in distinkte Adressen gegliedert wird. Die verputzte, mit Wärmedämmverbundsystem verkleidete Fassade entfaltet durch die farblich abgesetzten Faschen eine abstrakt-moderne Anmutung, die zugleich die orthogonale Optik betont. Diese Faschen rahmen sowohl die anthrazitfarbenen Kunststofffenster als auch die Loggien und bilden einen frischen Kontrast zu den Ziegeln und den hellen Putzflächen. Der ruhige Innenhof mit seinen hellen Rückfassaden und den begrünten und bepflanzten Freiflächen steht den Bewohnern als gemeinschaftlicher Garten zur Verfügung; auf dieser Seite des Gebäudes befinden sich zudem die Balkone. Die Wohnungen selbst sind allesamt barrierefrei gestaltet und so strukturiert, dass die Schlaf- und Rückzugsräume an der stadtabgewandten Hofseite liegen. Denn auch wenn das Haus auf einem stillgelegten Bahngelände errichtet wurde – die Fernbahntrassen des Bahnhofs Hamburg-Altona verlaufen nur wenige Schritte weiter nördlich direkt am Quartier vorbei. Doch die ratternden Züge gehören nun mal zu Hamburg wie die Nebelhörner der Schiffe.

Impressionen