Panzerhalle - Wohnen am Ebenenberg

Rauer Beton und grüne Gartenstadt

Eine Umnutzung mit viel Geschichte

Landau in der südlichen Pfalz wird von seiner Vergangenheit als Garnisonsstadt geprägt. Zahlreiche historische Kasernenbauten zeugen davon, wie umkämpft die Stadt im Laufe ihrer Geschichte war. Nach dem Abzug der französischen Truppen Ende der Neunzigerjahre entwickelte die Stadt für die frei werdenden Gebäudekomplexe und Flächen ein Konversionsprogramm. Damit begann die Umnutzung zu Gewerbe-, Wohn- und Freizeitzwecken. Das südöstliche Kasernenareal Estienne et Foch wird seit 1999 zum „Wohnpark am Ebenberg“ umgewandelt. Für die letzten freien Grundstücke war Anfang 2022 ein Konzeptvergabeverfahren ausgelobt. 1.500 bis 2.000 Menschen werden hier wohnen und bis zu 300 Arbeitsplätze entstehen, neben Einkaufsmöglichkeiten, einer Kindertagesstätte sowie Büros und Dienstleistungseinrichtungen.

Anzahl Wohneinheiten15
Wohnfläche1.450 m²
StandortLandau in der Pfalz (D)
BauherrschaftBösherz Immobilien GmbH
ArchitekturKrüger Architektur
 
PlanungsbüroBösherz Immobilien GmbH
Zum Profil
FotografieMatthias Fuchs
Es war wohl die spannendste und herausforderndste Umnutzung mit viel Geschichte.

Bösherz Immobilien GmbH

Aus den konventionell errichteten Geschosswohnungsbauten im Quartier sticht das markante Gebäude der ehemaligen Panzerhalle hervor. Während der Landesgartenschau als Ausstellungshalle zwischengenutzt, wurden anschließend in einem Investorenwettbewerb Ideen zur Wohnnutzung des leer stehenden Baus gesucht, den das Familienunternehmen Bösherz Immobilien mit Krüger Architektur für sich entscheiden konnte. Der Entwurf sah neben zwei Neubauten mit weiteren 24 Wohnungen für die Panzerhalle neun Maisonettewohnungen und sechs zum Teil barrierefreie Etagenwohnungen vor. Und das alles ohne das äußere Erscheinungsbild der Halle mit ihren großen Toren, den filigranen Fensterelementen und dem rauen Sichtbeton zu verändern. Ein konstruktiv und energetisch unabhängiger neuer Einbau steht in der historischen Hülle. Die ursprüngliche, raue Sichtbetonstruktur blieb erhalten, der Neubau zeigt sich mit Holzfassade und Holzfenstern nach außen, die Wände der neuen Innenräume heben sich in einem klaren Weiß vom Betonskelett ab. Erschlossen werden zwölf der Wohnungen im Erdgeschoss über eine innen liegende Achse, die sich in der Mitte des Gebäudes sowohl in der Breite wie auch in der Höhe über beide Geschosse öffnet und den Raum in seiner ursprünglichen Struktur erfahrbar macht. Drei weitere Etagenwohnungen im ersten Obergeschoss werden über Treppenhäuser an den Stirnseiten erschlossen. An den Längsseiten sind den Wohnungen private Freibereiche oder Gärten zugeordnet. Ein parkähnlicher Außenbereich und Spielplätze für das gesamte Quartier ergänzen das Angebot der großzügigen Begrünung und folgen damit der Entwicklung des Quartiers nach den Prinzipien der Gartenstadt. Zudem unterstreicht die Idee der gemeinsamen Nutzung den Anspruch des Konzepts der sozialen Durchmischung.

Impressionen