Paragon Apartments

Alt, neu, anders

Der Bezirk Prenzlauer Berg gehört seit einer Weile zu den berühmtesten und zugleich attraktivsten innerstädtischen Wohnlagen Berlins. Auch wenn er historisch betrachtet als Arme-Leute-Viertel entstand, bietet das größte zusammenhängende Altbaugebiet Europas mit seinen reizvollen Gründerzeit-Kiezen heute eine unvergleichlich großstädtische Dichte und Nutzungsvielfalt. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an hier neu entstehende Gebäude. Die Paragon Apartments, ein komplexes Gefüge aus umgebautem Bestand und modernem Neubau, füllen zunächst eine Lücke, die zugleich die Nahtstelle zwischen der traditionellen Blockrandbebauung im Süden und einem nördlich gelegenen, aufgelockerten Wohnquartier aus der Nachkriegszeit markiert.

Anzahl Wohneinheiten217
Wohnfläche16.219 m²
StandortBerlin (D)
BauherrschaftTrockland Management GmbH
Award-KategorieNachhaltiges Energiekonzept
 
PlanungsbüroGRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
Zum Profil
FotografieKevin Fuchs
Unser Gebäude ist eine Mischform und versteht sich sozusagen als Interface: Mit einem hohen Maß an Durchlässigkeit verknüpft es wie ein Relais die städtebaulichen Strukturen der Gründerzeit und der Nachkriegsmoderne.

Thomas Willemeit (links)

Das neue Karree mit seinen 213 unterschiedlich großen Mietwohnungen öffnet sich im Erdgeschoss mit Kindergarten, Café und Biosupermarkt dem städtischen Publikum, während es sich rückwärtig zum parkartigen Umfeld orientiert. Diese zwitterhafte Präsenz vereint die eigentlich widerstreitenden Prinzipien Blockrand und offene Bebauung in einem Gefüge. Dafür wurden neben einem ehemaligen Klinikgebäude aus dem Jahr 1912 auch drei Bestandsbauten jüngeren Datums restrukturiert, zum Teil aufgestockt und strukturell integriert. Sie sind verbunden mit Neubauten, die zum einen als ein länglicher, straßenseitig ausgerichteter Trakt, zum anderen als ein zur Rückseite orientiertes Eckgebäude entstanden. Die loft-artigen Wohnungen im Neubautrakt basieren auf einem kompakten 2-Zimmer- Grundriss auf gerade einmal 37,5 Quadratmetern. Wohn- und Schlafbereich sind mit einer Schiebetür verbunden, während das Bad als Durchgangsraum von beiden Zimmern aus erreichbar ist. Die an der Straße liegenden Einheiten wurden mit unterschiedlich dimensionierten Balkonen ausgestattet, deren verspringende, plastische Anordnung die Fassade förmlich in Bewegung versetzt. Diese aus Betonfertigteilen gefertigten Kuben bilden auch die Dachaufstockung des Altbaus, übernehmen mit ihrer ausgeprägten Tiefe die Funktion eines Sonnenschutzes und formieren sich in der Gesamtheit zum prägenden Charakteristikum des Ensembles.

Impressionen