Quartier am Moorbekpark

Wohnhöfe am Moor

Hoch im Norden zwischen Naturparks und Hansestadt

In den Siebzigerjahren aus vier Gemeinden entstanden, ist Norderstedt heute mit rund 80.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins. Unmittelbar angrenzend bestimmte Hamburg die Entwicklung Norderstedts im Süden, während die Lage an der Harksheide, das bis ins 19. Jahrhundert größte Heide- und Moorgebiet Holsteins, die einstige Entwicklung der Gemeinden im Norden prägte. Bis heute konnte sich die Stadt den Ruf als „Stadt im Grünen“ bewahren: Grün- und Sportflächen bilden zusammen mit Wald und landwirtschaftlichen Flächen gut zwei Drittel des Stadtgebiets.

Anzahl Wohneinheiten124
Wohnfläche10.200 m²
StandortNorderstedt (D)
Architekturprasch buken partner architekten bda
BauherrschaftRichard Ditting GmbH & Co. KG
Award-KategorieNachverdichtung
Planungsbüroprasch buken partner architekten bda
Zum Profil
FotografieDaniel Sumesgutner, Martin Hertel
Der Moorbekpark fügt sich in Dachform, Geschossigkeit und Material in die typische Siedlungsstruktur deutscher Kleinstädte ein. Auch die massive und werthaltige Konstruktionsweise ,Stein auf Stein‘ mit Verblendmauerwerk ist charakteristisch für den norddeutschen Raum.

prasch buken partner architekten bda

Um auch auf den ständig wachsenden Bedarf an Wohnraum in der Metropolregion Hamburg zu reagieren, entstand im Süden von Norderstedt-Mitte ein neues Quartier. Die städtebauliche Leitidee des Entwurfs ist eine Folge von Wohnhöfen, um die sich Gebäude unterschiedlicher Höhen und Typologien gruppieren. Lediglich entlang der Straße Buckhörner Moor schließt eine gereihte Solitärbebauung das Quartier nach Westen hin ab. Die Punkthäuser nehmen dabei Körnung und Maßstäblichkeit der umgebenden Bebauung auf. Die Setzung der die Höfe umgebenden zwei- bis dreigeschossigen Baukörper folgt den Idealen einfacher Orientierbarkeit, Identität und deutlicher Adressbildung. Großzügige Fugen zwischen den Einheiten schaffen eine Verzahnung mit dem Außenraum und erlauben Aus- und Durchblicke in den Landschaftsraum Moorbekpark, der die Anlage östlich begrenzt. Die Beziehung zum umgebenden Naturraum spiegelt sich in den Grundrissen wider: Sämtliche Wohneinheiten sind mit großzügigen Außenwohnbereichen wie Loggien, Balkonen oder Gartenterrassen ausgestattet. Die erdgeschossigen Einheiten haben jeweils einen eigenen Gartenanteil. Ebenso orientieren sich die Reihenhäuser mit privaten Gärten zum Außen- und Landschaftsraum. Das „bewusste Nebeneinander“, wie die Architekten es formulieren, „die Mischung der unterschiedlichen Wohntypologien wie Geschosswohnungsbau mit geförderten Wohnungen, Reihenhäusern und Mehrgenerationenhäusern“ erzeuge erst die Einheit eines Wohnhofs. So wird letztendlich das gewollte soziale Miteinander geschaffen. Sich wiederholende Fensterproportionen, einheitliche Dachformen und die gemeinsame Materialität des rottonigen Klinkers, der die Gestalt der umgebenden Bebauung Norderstedts aufgreift, eint die Gebäude zusätzlich zu einem Ensemble.

Impressionen