Schwedler-Carré 01

Gemeinsamkeit in der Vielfalt

Wohnen am Frankfurter Hafen

Der Frankfurter Osthafen, bis heute einer der bedeutendsten Binnenhäfen Deutschlands, prägte seit seiner Eröffnung 1912 die Entwicklung des Frankfurter Ostends: Auf seinem Areal, nur wenig kleiner als die Frankfurter Innenstadt, siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an, 1928 wurde in unmittelbarer Nähe am rechten Mainufer die von Martin Elsaesser geplante Großmarkthalle eröffnet. In den Siebzigerjahren ergänzte man die Fabriken und Arbeiterwohnhäuser allmählich um Büros und Gewerbe. Und seit Ende der Neunzigerjahre werden einzelne Gebiete des Hafens zu funktional gemischten Stadtteilen entwickelt. Der Neubau der Europäischen Zentralbank 2014 und der Hafenpark 2015 waren dabei die ersten sichtbaren Zeichen.

Anzahl Wohneinheiten392
Wohnfläche30.330 m²
ArchitekturStefan Forster GmbH, Karl Dudler Architekten, Ortner & Ortner Baukunst Gesellschaft mbH
BauherrschaftMAX BAUM IMMOBILIEN GMBH
Award-KategorieQuartiersentwicklung
 
PlanungsbüroStefan Forster GmbH
Zum Profil
FotografieLisa Farkas
Das ,Schwedler-Carré 01‘ zeigt, dass Architekten keine Einzelkämpfer sind. Die gelungene Kooperation und die soziale Mischung sind beispielhaft für die Entwicklung neuer Quartiere.

Stefan Forster Architekten, Karl Dudler Architekten, O&O Baukunst

Unweit der EZB, auf dem Areal des früheren Güterbahnhofs Ost, entsteht bereits seit 2003 auf einer Fläche von etwa 40.000 Quadratmetern zwischen Ferdinand-Happ-Straße und den Bahngleisen im Norden das „Schwedler-Carré“. Da Wohnbebauung zunächst baurechtlich ausgeschlossen war, wurde das Grundstück sukzessive mit Bürogeb.uden, einer Kita wie auch einem Parkhaus und einem Lebensmittelmarkt bebaut. Mit einem Wohnquartier wird das Areal nun nach Südwesten hin geschlossen. Der erste Bauabschnitt mit 392 Wohnungen, das „Schwedler Carré 01“, basiert auf dem gemeinsam entwickelten städtebaulichen Konzept der Arbeitsgemeinschaft von Stefan Forster Architekten, Karl Dudler Architekten und O&O Baukunst. 14 Häuser verteilen sich auf zwei Figuren: Nach Nordosten schirmt der Gebäuderiegel von O&O Baukunst das Ensemble zur Bahntrasse hin ab, dessen Sockel in zwei Ebenen die Anwohnerparkplätze aufnimmt. Die daran anschließende, annähernd geschlossene Blockrandbebauung, für die Stefan Forster Architekten zusammen mit Karl Dudler Architekten verantwortlich zeichnen, bildet mit flügelartigen Erweiterungen kleine Quartiersplätze im verkehrsberuhigten Innenbereich. Nicht nur den Städtebau verbindet ein gemeinsames Konzept, auch der gestalterischen Vielfalt liegen gemeinsam entwickelte Grundlagen zugrunde: vom differenzierten Fassadenaufbau über Sockelzonen und repräsentative Eingänge bis zur durchgehenden Verwendung von rötlichen und beigefarbenen Klinkern. Stefan Forster Architekten realisierten in diesem Kontext vier Wohnhäuser mit 124 Wohneinheiten – jeweils in zwei Gebäudegruppen an der Südwest- und Nordostecke. Die Architektur der zumeist siebengeschossigen Gebäude mit Staffelgeschoss betont mit markant geschwungenen, profilierten Balkonen und Brüstungsb.ndern die Eingangssituation in das neue Quartier.

Impressionen