Wohnhochhaus „SonnenTurm“

Über sich hinausgewachsen

Sonnige Aussichten verspricht diese moderne Wohnanlage

Längst haben sich Wohnhochhäuser vom Stigma des sozialen Wohnungsbaus befreit und gelten, zumal in zentralen städtischen Lagen, als besonders privilegierte Adressen. Kein Wunder: Wo sonst sind die Bewohner gleichzeitig mittendrin und stehen irgendwie auch ein bisschen über den Dingen? Doch das war nicht immer so. Auch das Hochhaus im Finkenpark im mittelfränkischen Fürth, bauhistorisch ein typischer Vertreter eines gut gemeinten sozialen Wohnungsbaus, galt bis vor einem Jahrzehnt noch als sozialer Brennpunkt. Welche architektonischen und sozialen Potenziale in dem 14-geschossigen Gebäude tatsächlich schlummern, erweist sich nach dem gelungenen Umbau. Da wäre zunächst die äußere Erscheinung.

Anzahl Wohneinheiten92
Wohnfläche6.590 m²
StandortFürth (D)
BauherrschaftEvangelisches Siedlungswerk in Bayern Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH
Award-KategorieRevitalisierung / Umbau
 
PlanungsbüroEvangelisches Siedlungswerk in Bayern Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH, Nürnberg
Zum Profil
FotografieVolker Lau
Trotz der Komplexität eines Hochhauses sollten auch nach der Modernisierung noch bezahlbare Mietwohnungen angeboten werden. Die Lösung der Architekten, den Wohnungen über die gesamte Breite eigenständige Loggien vorzustellen, war genau die richtige Antwort. (...)

Robert Flock

Dank einer neuen Fassadenkonstruktion öffnen sich die vormals mit kleinen, gleichförmigen Fenstern und Balkonen versehenen Wohnungen nun über luftige, geschosshohe Glasfronten und unterschiedlich große Loggia-Bereiche nach außen. Sie lassen sich dank verschiebbarer Glaselemente wahlweise als Platz an der Sonne oder geschützter Wintergarten nutzen. Das markante Fassadenraster und die flexiblen, rostroten Sonnenschutzelemente verschaffen dem aus zwei versetzten Hochhausscheiben bestehenden Bau eine prägnante Fernwirkung. Die Neugestaltung überzeugt auch auf Augenhöhe. Während auf der Westseite ein begrünter Pocketpark mit Spielmöglichkeiten und Gartenflächen entstand, nimmt die kleine, dem Eingang an der Ostseite vorgelagerte Plaza mit Bäumen und Sitzelementen die überraschend großzügige und qualitativ hochwertige Atmosphäre der hauseigenen Lobby quasi vorweg. In der mit dunklem Holz vertäfelten Eingangshalle befinden sich neben farbenfroh gepolsterten Sitzbänken und der Briefkastenanlage auch die Zugänge zu den Aufzügen und Treppenhäusern. Spiegel und Glastüren sorgen für eine optische Aufweitung des Raums. Auf der Ebene des Erdgeschosses fanden außerdem eine Hausmeisterloge, ein Kindergarten sowie eine Gewerbeeinheit Raum. Die insgesamt 92 Wohnungen stehen dem äußeren Eindruck in nichts nach. Mit ihren differenzierten Größen kommen sie der Nachfragevielfalt vor Ort entgegen und eignen sich dank einer teilweise barrierefreien bzw. -armen Ausstattung auch für Seniorenhaushalte. Neben 1,5-Zimmer-Single-Apartments gibt es 2-, 3- und 4-Zimmer-Einheiten. In die Zukunft weist nicht zuletzt der im Zuge der Sanierung aufgewertete energetische Standard des Hauses, der den strengen KfW-70-Auflagen eines energieeffizienten Gebäudes entspricht.

Impressionen