Urban Living

Adresse: Stadtmitte Stuttgart

Best of both worlds: häusliche Idylle mit Garten und gleichzeitig urbanes Gefühl

Die Entwickler der Wüstenrot Haus- und Städtebau hatten die „Sehnsucht nach häuslicher Idylle mit Garten, aber in urbanen Strukturen“ vor Augen, als sie das Gewerbeobjekt aus den Sechzigerjahren in der Urbanstraße, mitten im Herzen Stuttgarts, übernahmen. Zu Beginn wurden Möglichkeiten der Neupositionierung ebenso auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit überprüft wie Strategien von Abriss und Neubau gegenüber einer Umnutzung. Die Entscheidung fiel zugunsten von Revitalisierung und Schaffung weiteren Wohnraums in innerstädtischer Lage, die Planung übernahmen die Stuttgarter Architekten und Ingenieure von Plan Forward.

Anzahl Wohneinheiten19
Wohnfläche1.677 m²
StandortStuttgart (D)
ArchitekturPLAN FORWARD GmbH
BauträgerWüstenrot Haus- und Städtebau GmbH
Award-KategorieRevitalisierung
PlanungsbüroWüstenrot Haus und Städtebau GmbH
Zum Profil
FotografieDietmar Strauss
Wohnungsbau im 21. Jahrhundert bedeutet für uns, Vorhandenes zu nutzen und Flächen nachhaltig zu gestalten. (...)

Marcus Ziemer, Marc Bosch (Geschäftsführung WHS)

Das Ensemble besteht aus Vorder-, Rückund Mittelgebäude. Zur Urbanstraße hin zeigt sich das Vordergebäude mit fünf Geschossen, das sechste Geschoss liegt über Balkone nach hinten zurückversetzt. Die Bestandsbauten im Hofbereich waren ein- und zweigeschossig, die Fläche selbst war Stellplätzen vorbehalten. Im Zuge der Reaktivierung veränderten die Architekten die bestehende Substanz nur gering. Ein Teilabbruch des Mittelgebäudes ermöglichte die Freistellung des Rückgebäudes, eine Aufstockung in Holzskelettbauweise lässt hier zusätzlichen Wohnraum und die Erschließung der Dachterrassen und Loggien entstehen. Zusätzlich erlaubte die Verlegung der Parkplätze in die neue Tiefgarage, deren Einfahrt sich am Vordergebäude befindet, eine Vergrößerung und Begrünung der knappen Hoffläche: Terrassen, Gärten sowie ein Spielplatz bestimmen hier nun das Bild und verringern den Versiegelungsgrad des Grundstücks durch zusätzliche Gründächer. Außen- und Innenwände blieben bei den Umbaumaßnahmen weitestgehend erhalten, besondere Beachtung galt dem Schallschutz der außenliegenden Wohnungen aufgrund der innerstädtischen Lage wie auch der Nähe zur B 14. Die Fassade erfuhr die stärkste Veränderung. In ihrer Gestaltung reagiert sie dabei nicht auf ihre prominenten Nachbarn, die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst nach Entwürfen von James Stirling wie auch seine wenige Schritte entfernt liegende Staatsgalerie. Um den Charakter des Wohnens zu betonen, orientiert sich die Gebäudehülle stattdessen am neu interpretierten Erkermotiv als gründerzeitliches Gliederungselement und löst sich damit plastisch wie farblich von den ursprünglichen Fensterbändern des einstigen Bürogebäudes. Die unterschiedlichen Typologien und Größen der 19 Wohneinheiten – von Geschosswohnungen über Penthouses zu Townhouses – vermitteln den Bewohnern der Urbanstraße nicht nur das Gefühl der Individualität ihres Zuhauses, sondern bieten auch langfristig Flexibilität für die Nutzer und damit eine lebendige Nachbarschaft.

Impressionen