Innerstädtischer Holzbau
Symbiose aus Natur und Urbanität im Herzen der deutschen Hauptstadt
Das 60 Meter lange Gebäude springt straßenseitig auf der Höhe von zwei Geschossen hinter die historische Friedhofsmauer zurück. Ihre von der Denkmalpflege vorgegebene Integration in das Projekt ist gelungen: Fast unmerklich nimmt sie die Zugänge zum Gebäude auf und bildet mit der zurückgesetzten Sockelzone Raum für den Eingangsbereich. Der scheinbar darüber schwebende Wohnriegel zeigt sich auf dieser Seite mit einer Lochfassade und – der Situation an der Landsberger Allee gerecht werdend – geschlossen. Ein lebendiges Bild entsteht durch das Zusammenspiel von aus der Fläche vor- und zurückspringenden Fenstern und der Struktur der graugrünen Schieferverkleidung. Zur Parkanlage des Friedhofs hin öffnet sich das Haus dagegen mit tiefen Loggien. Diese Gartenfassade wie auch das Sockel- und das Staffelgeschoss zeigen naturbelassenes Lärchenholz. Brüstungen und Sonnenschutzelemente nehmen die Farbigkeit des Schiefers auf. Holz findet sich aber nicht nur an der Fassade, das Gebäude wurde – mit dem geringstmöglichen Einsatz von Beton – in Holztafelbauweise entwickelt. Neben den Vorteilen in Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, dank einer um etwa drei Monate verkürzten Bauzeit, wirkt sich die Schottenbauweise mit vorgefertigten Holzelementen auch auf die Räume positiv aus: Die geringe Bautiefe der Fassaden hat eine größere nutzbare Netto-Grundfläche zur Folge. Und mit Raumtiefen von bis zu 13 Metern und einer Deckenspannweite von 7,20 Metern konnten die Grundrisse flexibel nach den individuellen Vorstellungen der Bauherren gestaltet werden.