Wohnen mit Nachbarn

Treffpunkt Hof

Bauen für die Gemeinschaft

Die Wohnungsbauentwicklung in Burgweinting, einst eine eigenständige Gemeinde vier Kilometer südlich von Regensburg, reicht bis in die Siebzigerjahre zurück. An der Grenze der Stadterweiterungen angekommen, entschied Regensburg sich für den Erwerb von Flächen und zu Entwicklungsmaßnahmen nach dem Städtebauförderungsgesetz. Auf einer Fläche von rund 400 Hektar sind seit den Neunzigerjahren neben gewerblich-industrieller Nutzung rund 3.400 Wohneinheiten entstanden. Zu den letzten Maßnahmen zählte der Bauabschnitt „Baugebiet Nordwest III“, in unmittelbarer Nähe zum Aubachpark und zur „Papstwiese“ – dem Islinger Feld, das seit der Papstmesse 2006 von den Anwohnern so genannt wird. Mit Blick über die Landschaft entstand hier als nordwestlicher Abschluss des Baugebiets die Gartenhofanlage „Wohnen mit Nachbarn“ mit insgesamt 23 größtenteils barrierefreien Wohneinheiten. Die zwei- und dreigeschossige U-förmige Anlage besteht aus zwei einzelnen Baukörpern, deren nordwestlicher Riegel die sechs Einfamilienhäuser aufnimmt. Im L-förmigen Gebäude befinden sich die Wohnungen sowie der Gemeinschaftsraum und ein Dachgarten auf dem mittleren, zweigeschossigen Gebäudeflügel.

Anzahl Wohneinheiten23
Wohnfläche1.874 m²
StandortRegensburg (D)
ArchitekturDÖMGES ARCHITEKTEN AG
Bauherrschaft NaBau eG – Genossenschaft für nachhaltiges Bauen und nachbarschaftliches Wohnen
 
PlanungsbüroDÖMGES ARCHITEKTEN AG
Zum Profil
FotografieErich Spahn, Florian Hammerich
Wohnen mit Nachbarn – gemeinsam individuell.“

Eric Frisch (Vorstand), Thomas Eckert (Vorstandsvorsitzender)

Der Name ist hier Programm: Das gemeinschaftliche Wohnprojekt der NaBau, der Genossenschaft für nachhaltiges Bauen und nachbarschaftliches Wohnen, verfolgte das Ziel einer „echten Mehr-Generationen-Mischung“: keine Reihenhaussiedlungen auf der grünen Wiese, sondern eine Durchmischung der Altersgruppen durch unmittelbare Anbindung an die unterschiedlichen Wohnformen. Und auch wenn die Freiflächen der Reihenhäuser nach außen, zum Feld hin orientiert sind, ist der gemeinschaftlich genutzte begrünte Gartenhof das Zentrum der gesamten Anlage. Die Betonung des Gemeinsamen findet sich auch in der Fassade aus horizontal laufenden Lamellen unbehandelter heimischer Douglasie wieder, die die Fuge zwischen den Baukörpern überspielen und zusammenbinden. Die Erschließung erfolgt an den Außenseiten, in die Obergeschosse gelangt man über Treppen und Aufzüge sowie den innen liegenden Laubengang. Um der genossenschaftlichen Verpflichtung des nachhaltigen Bauens gerecht zu werden, entschied sich die NaBau weitestgehend für die Verwendung nachwachsender Rohstoffe mit geringem CO2-Wert. Das Ensemble ist daher als Holz-Beton-Hybridbau errichtet, zudem verkürzte die Systembauweise den Bauprozess vor Ort: Die selbstragenden Außenwände sind in Holzrahmenbauweise erstellt, beidseitig beplankt angeliefert, wurden sie vor Ort mit Zellulosedämmung befüllt.

Impressionen