Wohnkomplex VORGARTENSTRASSE

In die Höhe verdichtet

Die Lösung des Problems

Seit zehn Jahren bereits entwickelt sich das Gebiet um den früheren Nordbahnhof im 2. Wiener Gemeindebezirk zu einem neuen Quartier. Mit ihrem städtebaulichen Masterplan „Freie Mitte – Vielseitiger Rand“ haben StudioVlayStreeruwitz hier eine besondere Ausgangslage geschaffen: Der Freiraum rückt ins Zentrum des Quartiers, die Bebauung konzentriert sich nunmehr an den Rändern und ermöglicht den Erhalt wie auch die Entwicklung der Grünfl.chen und Freibereiche, wodurch auch das Verkehrsaufkommen im Umfeld verringert wird.

Anzahl Wohneinheiten168
Wohnfläche11.788 m²
StandortWien (A)
ArchitekturBEHF ARCHITECTS
BauherrschaftBUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH
Award-KategorieSozialer Wohnungsbau
PlanungsbüroBEHF ARCHITECTS
Zum Profil
FotografieRupert Steiner
Das Ringen um gerechte Verteilung und der schonende Umgang mit unseren Ressourcen sind die beiden wichtigsten Themen unserer Zeit. Sie betreffen die Architektur und unser Projekt ‚leistbares Wohnen‘ unmittelbar.

Stephan Ferenczy

Das Projekt „Wohnkomplex Vorgartenstraße 98–106“, für das BEHF Architects vom Wohnbauträger BUWOG beauftragt wurden, ergänzt die neue Nachbarschaft um vier Wohntürme mit vorgelagerten Patio-Häusern und bildet damit den städtischen Abschluss der Vorgartenstraße zur geplanten Stadtwildnis. Das Konzept der Architekten geht dabei Hand in Hand mit der Vorgabe der Stadt Wien, 12.500 Quadratmeter „leistbares Wohnen“ zu entwickeln. Die neuen Gebäude bilden entlang der Vorgartenstraße eine lockere Abfolge von Hochpunkten und niedrigen Hofhäusern. Die beiden südlichen Türme sind über einen gemeinsamen zweigeschossigen Sockel verbunden, der mit durchgesteckten Patio-Wohnungen eine besondere Wohntypologie im Erdgeschoss bietet. Vorgärten sorgen für einen sanften Übergang zwischen den Häusern und dem Straßenraum. Die komprimierten Baukörper lassen dabei Raum für Durchwegungen zwischen Straße und Park, ein Netz an Pfaden breitet sich durch die neue Wohnzone aus, wobei für die Gebäude die Lage der Eingänge variiert. Die Gestaltung der Türme erlaubt eine aktive Erdgeschossbespielung, gemeinschaftlich genutzte Bereiche – sogar Wohnungen – können kombiniert werden. In den Obergeschossen der drei Punkthäuser befinden sich fünf bis sechs Wohneinheiten pro Geschoss, ebenso in dem am südöstlichsten Turm angrenzenden länglichen Baukörper. Zu jedem Apartment zählt ein separater, offener Raum in Form einer gro.zügigen Loggia. Während sich die Hofhäuser am nordwestlichen Ende des Grundstücks mit hohen Mauern um die vorgelagerten Gärten nur verhalten zur angrenzenden Stadtwildnis öffnen, wirken die Wohntürme mit ihren differenziert gestalteten Fassaden lebendig in die Nachbarschaft. Wesentliches Gestaltungsmerkmal sind hier Klinkerziegel, die die Materialität der einstigen Bahnhofsbauten zitieren wie auch den im Westen gegenüberliegenden denkmalgeschützten Wasserturm miteinbeziehen. Prägend sind auch die bodentiefen Fenster, die nicht nur im Inneren helle Wohnräume schaffen, sondern die Volumen zur Umgebung hin öffnen.

Impressionen