Haus Liselotte

Wertschätzung

Architektonische Qualität als Wertschätzung für einen wichtigen Beruf: Die Pflege.

Seit rund 20 Jahren fördert die Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung bundesweit Projekte und Initiativen zur Unterstützung hilfsbedürftiger älterer Menschen und Demenzkranker. Unter anderem durch die Bereitstellung von Wohnraum und Betreuung – vom Bau und Erwerb altersgerechter Wohnungen bis zu stationären Pflegeeinrichtungen. Mit dem Bau von Haus Liselotte – Wohnungsbau für Pflegekräfte in Ostfildern-Ruit, für das die Architekten Kauffmann Theilig & Partner aus einem benachbarten Stadtteil verantwortlich zeichnen, verfolgt die Gradmann-Stiftung aber ein anderes Ansinnen: Durch den immer knapper werdenden Wohnraum und den damit einhergehenden Anstieg der Mietpreise bietet sie im Haus Liselotte Pflegekräften sowie Mitarbeitern anderer sozialer Berufe 14 Wohnungen zu ermäßigtem Mietpreis – nicht zuletzt, um im Raum Ostfildern mehr Arbeitskräfte für die Pflegeberufe zu gewinnen.

Anzahl Wohneinheiten14
Wohnflächeca. 260 m²
StandortRuit (D)
ArchitekturKauffmann Theilig & Partner
BauherrschaftErich und Liselotte Gradmann-Stiftung
 
PlanungsbüroKauffmann Theilig & Partner, Freie Architekten PartGmbB
Zum Profil
FotografieRoland Halbe
Die geometrische Adaption, die Aufnahme von Material und Farbstimmung der historischen Zeile entlang der Kirchheimer Straße und der gemeinsame, neue Innenhof schaffen Kontinuität und Integration in dem Bestand.

Kauffmann Theilig & Partner

Das Gebäudeensemble aus zwei Volumen ergänzt die bereits dicht bebaute Ortsmitte Ruits an einer zentralen Kreuzung mit einem sechsgeschossigen Hochpunkt. Über ein gemeinsames, unterkellertes Erdgeschoss entwickeln sich die beiden Baukörper getrennt in die Höhe. Das Gebäude im neu geschaffenen Hinterhaus ist ein reines Wohnhaus mit drei Wohnungen auf vier Geschossen. Das sich zur Straße präsentierende Eckhaus beherbergt elf Wohnungen in seinen fünf Obergeschossen. Dessen Erdgeschoss allerdings steht der Allgemeinheit zur Verfügung: Zurückspringend und von der Fassade abgerückt entsteht eine Wege- und Sichtverbindung zwischen Marktplatz und Bürgerpark. Gleichzeitig bietet die Bäckerei mit Café Aufenthaltsmöglichkeiten und schafft einen neuen Treffpunkt im Zentrum Ruists. Für die Bewohner des „Hauses Liselotte“ und für die bestehende Nachbarschaft ist zudem ein gemeinsamer Nachbarschaftshof als weiterer Treffpunkt entstanden. Die aus einem maximal möglichen Volumen entwickelte individuelle Kubatur reagiert in ihrer plastischen Ausbildung gleichermaßen auf die Umgebung als auch auf baurechtliche Anforderungen. Durch Einschnitte und Abschrägungen entsteht eine dem Ort verträgliche Gebäudemasse, die in respektierendem Abstand zur Nachbarschaft bleibt. Trotz der erheblichen Dichte entsteht durch die Schrägstellungen eine gute Tagesbelichtung in Innen- und Außenräumen.

Impressionen