Charlie Living

Urban Shortcut

Wohnen im historischen Zentrum Berlins

Auf einer der letzten Leerstellen des ehemaligen Mauerstreifens in Berlin Mitte ist bis Februar 2020 ein offenes Ensemble aus vier Neubauten mit 243 Wohnungen entstanden: „Charlie Living“. Der Entwurf von Graft kontrastiert mit großer öffentlicher Durchlässigkeit und Zugänglichkeit des Blockinnenbereichs sowie der Anbindung an bestehende Durchwegungen zur Mauerstraße die ansonsten geschlossene Blockstruktur des Bestands in der unmittelbaren Umgebung. Der mit den Landschaftsarchitekten Man Made Land entwickelte öffentlich zugängliche und begrünte Innenhof inmitten des belebten historischen Zentrums Berlins verbindet nicht nur alle Gebäudeteile miteinander, sondern auch die angrenzenden Blocks.

Anzahl Wohneinheiten243
Wohnfläche16.340 m²
StandortBerlin (D)
ArchitekturGRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
BauherrschaftTrockland Management GmbH
Award-KategorieNachverdichtung
PlanungsbüroGRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
Zum Profil
FotografieAna Sampaio Barros / BTTR GmbH
Eine der letzten Brachen in der urbanen Mitte Berlins wurde zum Wohnquartier, das als grünes Wadi einen Ruhepol für die Community schafft. Es ist mit der Umgebung verbunden und öffentlich zugänglich.

GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH

Das Wohnquartier der gehobenen Preisklasse besteht aus drei achtgeschossigen Hauptgebäuden – den Häusern A, B und C – sowie dem Haus D im Blockinneren, einem dreigeschossigen Baukörper mit sechs Townhouse- Wohnungen und jeweils eigener Dachterrasse. Neben den Zwei- bis Siebenzimmerwohnungen mit Größen zwischen 40 und 300 Quadratmetern sind zudem ein Hotel mit 48 „Serviced Apartments“ wie auch Gemeinschaftsflächen – Clubraum, Fitnessraum und Dachterrasse – in dem Ensemble untergebracht. Erschlossen wird der Blockinnenbereich über den Hauptzugang an der westlichen Seite des Grundstücks. Die vier Gebäude weisen eine ganz eigene Geometrie und ein charakteristisches Oberflächen- und Fassadenkonzept auf. Entlang der Zimmerstraße fällt Haus A durch seine graphitfarbene, reliefartige Fassade auf. Über der zweigeschossigen Sockelzone bilden die auf fünf Etagen zur Straßenfront hin gelegenen kleinen, gewerblich genutzten Studioapartments flache, leicht erhöhte Erker aus, die sich als Erweiterung des Wohnbereichs in den Straßenraum schieben. Nach Osten schirmt Haus A gegen die lange Brandwand der Nachbarbebauung ab und orientiert einen Großteil der Mietwohnungen nach Westen zum Innenhof, indem deren Balkone sich in klaren Linien entlang der Fassade bewegen. Haus B übernimmt eine zentrale Lage im Block, da es sich ebenfalls über begrünte Innenhöfe zur Nachbarbebauung hin orientiert. Hier befinden sich Wohnungen mittlerer Größe. Mit seinen ausgestellten markanten Ecken erreicht der sehr geradlinige Bau eine plastische Wirkung. Haus C löst sich als dritter zentraler Baukörper aus der typologischen Regelhaftigkeit und fällt auf durch eine unerwartete, verwoben plastische Balkonstruktur mit trapezförmigen Baumtrögen zur Abgrenzung der Terrassen. Im Umfeld der Gedenkstätte „Topografie des Terrors“ mit ihren originalen Mauerstücken, der Friedrichstraße mit dem Checkpoint Charlie und dem Axel Springer Campus bildet das Ensemble einen neuen Baustein in einem historisch bedeutenden Areal Berlins.

Impressionen