GustavsHof

Quartier im Quartier

Modernes Wohnen mit Anlehnungen an die Geschichte.

In unmittelbarer Nachbarschaft der schillernden Finanzmetropole hat sich Offenbach auf der anderen Mainseite von der einstigen durch die Hugenotten begründeten Industriestadt zu einem Dienstleistungsstandort entwickelt. Hier wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Arbeiterviertel errichtet. Im Inneren einer dieser gründerzeitlichen Blockrandbebauungen schuf das Büro FFM-Architekten. Tovar + Tovar den GustavsHof mit 70 Wohnungen. Fünf frei stehende, drei- bis fünfgeschossige Gebäude sowie ein weiteres, das die Baulücke an der Gustav-Adolf-Straße schließt. Durch die winkelförmige Positionierung zweier Gebäudepaare aus Laubengang-Maisonettebau und Dreispänner entstehen im Osten, Süden und im Westen private und öffentliche Grünflächen, im Norden des Blocks dagegen ein zentraler öffentlicher Hof, zu dem sich sämtliche Eingänge der Wohnbauten orientieren.

Anzahl Wohneinheiten70 in 6 Gebäuden
Wohnfläche5.524 m²
StandortFrankfurt am Main (D)
ArchitekturFFM-ARCHITEKTEN. Tovar + Tovar PartGmbB
BauherrschaftNassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Award-KategorieNachverdichtung
PlanungsbüroFFM-ARCHITEKTEN. Tovar + Tovar PartGmbB
Zum Profil
FotografieMarkus Raupach
Der GustavsHof ist ein gelungenes Beispiel, in städtischem Umfeld und dennoch ruhiger Lage für Menschen in allen Lebensphasen bezahlbaren und modernen Wohnraum zu schaffen.

Tilo Koppenhöfer, Nassauischen Heimstätte Wohnungsund Entwicklungsgesellschaft mbH (im Bild: Hendrik und Cilia Tovar)

Auch wenn die Gestaltung des Gustavs-Hofs eigenständig ist, leitet sie sich doch aus der umgebenden Bebauung ab: erdige, warme Farbtöne, die sich an die der gründerzeitlichen Putz- und Ziegelfassaden anlehnen. Nur das kräftige Gelb der Laubengänge bildet dazu einen lebendigen Kontrast. Verbindendes Element sind dabei die weißen Faschen, die nicht nur Fenster rahmen, sondern sich auch in alle Vordächer und Brüstungen fortsetzen. Sie sind angelehnt an die plastisch hervortretenden Natursteingesimse der Fenster von Gründerzeitbauten. Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft wollte insbesondere Familien innerstädtisch bezahlbaren Wohnraum bieten, weshalb der Schwerpunkt des Angebots auf Drei- bis Vierzimmerwohnungen liegt. Acht Wohnungen sind öffentlich gefördert, 24 Wohnungen barrierefrei. Unterschiedliche Wohnungstypen und ein Mix aus Etagenwohnungen und Laubengang-Maisonettewohnungen gewährt Flexibilität bei sich ändernden Nachfragen. Anders als bei gefördertem und günstigem Wohnungsbau meist der Fall, wurde auf ein Wärmedämmverbundsystem verzichtet und die Außenwände im monolithischen hochwärmegedämmten Ziegelmauerwerk stattdessen mit mineralischem Dämmputz ausgeführt. Dies bedeutet nicht nur eine nachhaltige und gut recyclingfähige Bausubstanz, sondern auch mehr Wohnraum durch die dünnere Wandstärke – und nicht zuletzt ein wohngesundes Klima.

Impressionen