Holzhaus am Waldpark

In the Woods

Grünes Wohnen in grüner Lage

Auch wenn das Bornstedter Feld in Potsdam seit dem 18. Jahrhundert mehreren politischen Systemen ausschließlich als Militärstandort diente, bietet das gut 300 Hektar große Gebiet alle Vorzüge, die gemeinhin mit der brandenburgischen Landeshauptstadt verbunden werden: viel Grün, reichlich Wasser ringsherum und bedeutendes Weltkulturerbe in Sichtweite. Seit den 1990er-Jahren verwandelt sich das einstige Kasernenareal nach und nach in ein Stück Stadt, in dem Menschen wohnen, arbeiten, studieren und sich erholen. Das Holzhaus am Waldpark vervollständigt ein Quartier, das im städtischen Bebauungsplan für Baugruppen ausgeschrieben wurde und sich mit seinen fünf Grundstücken im östlichen Teil des Entwicklungsgebiets befindet – ganz in der Nähe der Biosphäre Potsdam und dem Belvedere auf dem Pfingstberg. Der Bauherr, eine bunt gemischte Baugruppe, entschied sich für die Errichtung eines klimafreundlichen und nachhaltigen Holzhauses und entwickelte gemeinsam mit den Architekten ein Konzept, das der Lebenswirklichkeit von ganz unterschiedlichen Haushalts- und Familienformen gerecht wird.

Anzahl Wohneinheiten9
Wohnfläche980 m²
StandortPotsdam (D)
BauherrschaftBaugruppe HolzHaus am Waldpark
Award-KategoriePartizipative Planung
 
PlanungsbüroARGE Scharabi | Raupach
Zum Profil
FotografieJan Bitter
Holz ist der Baustoff des 21. Jahrhunderts. Unser Ziel ist es, mit dem archaischen Material eine moderne Architektursprache zu entwickeln.

Farid Scharabi, Susanne Scharabi

Das dreigeschossige, mit sägerauer Lärche verkleidete Gebäude beherbergt 9 Wohneinheiten und besteht zu 95 Prozent aus Holz. Zu den konstruktiven Besonderheiten gehört der Umstand, dass die massiven Holzbauteile leimfrei, also mechanisch miteinander verbunden sind und sich daher rückstandslos recyceln lassen. Während für die Wandelemente mehrlagige stehende Bohlen verwendet wurden, sind die Decken als Brettstapeldecken ausgeführt. Seinen Charakter als Holzhaus spielt das Gebäude nicht nur außen, sondern auch innen aus: Die gesamte Wohnatmosphäre ist von der anheimelnden Qualität des Materials geprägt. Selbst der Aufzugskern ließ sich in massiver Holzbauweise realisieren. Weil Holz zudem über sehr gute Wärmedämmeigenschaften verfügt, kommt das Haus ohne aufwendige Heizungs- und Lüftungstechnik aus und genügt trotzdem dem KfW-55-Standard. Die wenigen nicht hölzernen Strukturen wie Keller, Treppenhauswände und Treppenläufe sind aus Stahlbeton, die deckengleich ausgebildeten Binder sind als Walzprofile in Stahl gefertigt. Da die offenen Grundrisse statisch lediglich von Brettschichtholzstützen punktiert werden, hatten die Bewohner bei der Gestaltung ihrer Wohnungen maximale Freiheit: Sie konnten Lage, Größe und Zuschnitt der einzelnen Zimmer ebenso bestimmen wie die Lage und Größe der Fenster. Alle Wohnungen sind mit großzügigen, offenen Bereichen ausgestattet; die Obergeschosse verfügen über einen Balkon, die Einheiten im Erdgeschoss öffnen sich jeweils über eine Gartenterrasse zur Umgebung. Darüber hinaus gibt es einen Gemeinschaftsgarten, der mit seiner Ausrichtung zum angrenzenden Waldpark das Haus mit der berückenden Havellandschaft verknüpft.

Impressionen