Neubau Studentenwohnheim Lutterterrasse Göttingen

Von Bäumen und Sträuchern

Als heller Monolith erhebt sich das neue Studentenwohnheim Lutterterrasse südlich der Institutsbauten des Campus Nord, gegenüber dem Experimentellen Botanischen Garten und dem Forstbotanischen Garten. Seit den Siebzigerjahren befindet sich diese Einrichtung der Universität Göttingen am Südwesthang des Faßbergs und ist mit über 2.000 verschiedenen Gehölzen eine der artenreichsten Sammlungen im deutschsprachigen Raum. Hier in Göttingen prägen die Pflanzen den Campus-Alltag: Sämtliche Grünanlagen zwischen den Gebäuden sind mit Bäumen und Sträuchern unterschiedlicher Länder und Kontinente bepflanzt und fügen sich zu einem „Pflanzengeographischen Arboretum“ der nördlichen Hemisphäre.

Anzahl Wohneinheiten264
Wohnfläche4.820 m²
StandortGöttingen (D)
ArchitekturLIMA architekten | Lisa Bogner und Tobias Manzke
BauherrschaftStudentenwerk Göttingen
Award-KategorieModularer Wohnungsbau
PlanungsbüroLIMA architekten | Lisa Bogner und Tobias Manzke
Zum Profil
FotografieBrigida Gonzalez, Achim Birnbaum
Modular und nachhaltig

Tobias Manzke, Lisa Bogner

Eingebettet in das „Arboretum Japan“ gibt der Neubau des Studentenwerks durch seine annähernd quadratische Grundform keine Richtung vor, sondern tritt ausgleichend in Bezug zu seiner Umgebung. Nach Norden und Westen lehnt es sich in Höhe und Fluchten an die umgebende Bebauung an, im Süden und Osten bilden die streng grafischen Lochfassaden des Studentenwohnheims einen spannungsvollen, aber dennoch ruhigen Hintergrund für die Pflanzenwelt der vor ihnen liegenden Gärten. Auf den Wunsch hin, das Gebäude als Holzbau zu errichten, schlugen die Architekten von LIMA bereits in ihrem Wettbewerbsbeitrag eine Holzmodulbauweise vor. So sahen sie die Möglichkeit, mit einer Bauzeit von lediglich 13 Monaten auf den angespannten Wohnungsmarkt in der beliebten Universitätsstadt zu reagieren. Zumal die Nachfrage nach Einzimmerwohnungen das Raumprogramm bestimmte, wofür sich Raummodule aus Fichtenvollholz mit maximalem Vorfertigungsgrad anboten: 264 kompakte Wohneinheiten von rund 18 Quadratmetern, möbliert und mit Nasszelle und Kücheneinheit ausgestattet, stapeln sich nun auf dem Erdgeschoss, das als Stahlbetonkonstruktion den tragenden Sockel für die darüber liegenden Ebenen mit den Wohneinheiten aus Holz bildet. In diesen Geschossen wurden nur die Erschließungsbereiche aus Betonfertigteilen errichtet. Die Erdgeschosszone ist unter anderem mit einem offenen Fahrradabstellbereich dem Ankommen und der Gemeinschaft vorbehalten. Neben barrierefreien Wohnungen befinden sich hier Musikraum und Tutorraum wie auch ein Mehrzweckraum mit Kochgelegenheit, der sich über die angrenzende Gemeinschaftsterrasse nach Süden öffnet, großzügig überdacht durch die aufgeständerten Geschosse. In den Wohneinheiten prägt das sichtbar gelassene Holz das Raumklima wie auch die Wohnatmosphäre und schafft damit einen Bezug zu dem das Universitätsgelände prägenden Außenraum.

Impressionen