Newtonprojekt

„Wir sind mehr als 40 Menschen aus dem In- und Ausland, die gemeinsam geplant haben und jetzt in drei Generationen zusammenwohnen. Wir wollen uns mindestens zur Hälfte mit selbst erzeugtem Strom und Wärme versorgen. Hier kommen Klimaschutz und niedrige Betriebskosten zusammen.“ Baugemeinschaft Newtonprojekt Gb

Newtonprojekt GbR
10119 Berlin
Deutschland

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Energieeffiziente Passivhäuser, die den Strom für ihre Bewohner zu mehr als 50 Prozent selbst erzeugen und sogar speichern können, die Sonne als Heizquelle nutzen und überschüssige Energie in das Netz einspeisen – das klingt nach Innovation und Hightech. Und das passt ganz hervorragend nach Adlershof, einem Stadtteil im Südosten vom Zentrum Berlins, der sich erfolgreich als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort der Hauptstadt profiliert hat. Dort entstanden für eine bunt gemischte Baugemeinschaft drei Wohngebäude, die mit ihren jeweils vier Geschossen insgesamt 39 Wohneinheiten beherbergen und über einen gemeinsamen Garten miteinander verbunden sind. Während Haus 1 und 2 als Holzhybridbauten mit massiven Stahlbetonwänden errichtet wurden, handelt es sich bei Haus 3 um einen voll unterkellerten Massivbau mit Mauern aus Kalksandstein. Das schlichte, klare Erscheinungsbild der Neubauten fügt sich in den städtebaulichen Kontext, in dem neben Wohnhäusern auch Hochschuleinrichtungen und Bürohäuser zu einem jungen, lebendigen Quartier zusammenwachsen. Was das Baugruppen-Projekt jedoch besonders auszeichnet, ist die bauliche Integration der komplexen Energietechnik. Die Technikzentrale befindet sich im Keller von Haus 2. Fotovoltaikmodule sind auf den Dächern und zum Teil an den Fassaden verankert und wandeln Solarenergie in Strom um, der sich auch in einer Batterie speichern lässt. Die Sonne versorgt die Häuser über eine Solarthermieanlage mit Wärme. Überschüssiges Heißwasser kann über eine bidirektionale Wärmeübergabestation in das Fernwärmenetz des Betreibers des Blockheizkraftwerks eingespeist werden. Eine sogenannte „Power-to-Heat“-Regelung erlaubt die Einspeisung von nicht benötigter elektrischer Energie aus der Fotovoltaikanlage in das Wärmeversorgungssystem. Zur Optimierung der Energiebilanz wurden legionellenfreie Warmwasserstationen eingerichtet. Sämtliche Leitungen verlaufen innerhalb der thermischen Hüllen. Die dezentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung versorgen die Wohnungen mit Wärme; für eine energieeffiziente Luftvorerwärmung gibt es elektrische Vorheizregister. Zusätzliche Heizkörper sind deshalb nur in den Badezimmern notwendig. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Häuser mehr Energie erzeugen als für die Bewohnerschaft nötig. Kein Wunder also, dass die Baugruppe vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderinitiative „EnEff.Gebäude. 2050“ ausgezeichnet wurde – in der Kategorie „Ideen für zukunftsweisende Gebäude und Quartiere“.