Paul-Ehrlich-Straße 12-18

Nachverdichtung im Innenhof

Die gelungene Ergänzung des Blocks durch ein Hinter- und Torhaus.

Wie in vielen Großstädten und Ballungsräumen Deutschlands mangelt es auch in der Finanzmetropole Frankfurt am Main an bezahlbarem Wohnraum. Nachverdichtung gilt generell als einer der relevanten Wege, um neuen Wohnraum zu schaffen. Und das in Form von Aufstockung oder im räumlichen Zusammenhang mit bereits bestehender Bebauung. Das Bauvorhaben in der Paul-Ehrlich-Straße, eine nach dem Krieg entstandene „Notwohnungsbauzeile“ am südwestlichen Rand des von Villen geprägten Stadtviertels Sachsenhausen-Nord, reagiert auf diese Anforderung mit einem Neubau in zweiter Reihe. Auf einer freien Fläche im Innenhof entstand ein Wohnbau mit drei Geschossen und einem Staffelgeschoss, der neun neue Wohneinheiten aufnimmt.

Anzahl Wohneinheiten11
Wohnfläche966 m²
StandortFrankfurt a. M. (D)
ArchitekturLandes & Partner
BauherrschaftVersorgungskasse der Angestellten GEA Group AG VVaG
Award-KategorieNachverdichtung
PlanungsbüroLandes & Partner
Zum Profil
FotografiePascal Schirmer
Nachverdichten mit Ziegeln und Putz. Alte Baustoffe, die die Impulse der unmittelbaren Umgebung aufnehmen und neu zu interpretieren wissen. Sie fordern von uns Architekten eine konsequente Einfachheit des Bauens.

Landes & Partner, im Bild: Michael Landes

Die zum Grundstück gehörige Baulücke entlang der Straße war bis dahin nur mit einer eingeschossigen Pkw-Garage bebaut. Diese ersetzten die Architekten von Landes & Partner zusätzlich durch einen Zwischenbau, der den Häuserblock städtebaulich schließt. Die aufgeständerte Bauweise dieses „Torhauses“ schafft den Zugang zum neuen Haus im Innenhof. Zudem liegt die Einfahrt zur neuen Tiefgarage mit 13 Stellplätzen in diesem Durchgang. Die beiden darüber liegenden Geschosse nehmen zwei weitere Wohnungen auf. Die Neubauten übersetzen die Struktur der gründerzeitlichen Nachbarbebauung architektonisch in unsere Zeit. Ein zartgrün gefärbter Außenputz und französische Fenster mit Rahmen aus naturbelassenem Holz prägen die Fassaden. Das umlaufende Relief in der Attika an der zurückhaltend gestalteten Fassade, die sich ohne Vor- und Rücksprünge zeigt, spielt mit Elementen des Klassizismus. Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss liegen helle Zwei- und Dreizimmerwohnungen, die sich mit raumhohen Fenstern zur Umgebung orientieren und mit Terrassen und Balkonen alle über einen eigenen Außenbereich verfügen. Das zweite Obergeschoss und das zurückgesetzte dritte Obergeschoss nehmen drei großzügige Maisonettewohnungen auf. Kochen, Essen und Wohnen sind hier jeweils in einem einzigen offenen Raum im Staffelgeschoss zusammengefasst – somit können sich alle Bereiche zu den umlaufenden Dachterrassen hin öffnen. Mit der kompakten Bauform soll der CO2-Fußabdruck des Gebäudes im Innenhof gering gehalten werden, die extensive Begrünung des Flachdachs trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei.

Impressionen