Zuhause in Ostholstein

Ein Stück Heimat

Nicht nur die Verbundenheit mit der Heimat, auch die miteinander prägt dieses Wohnprojekt

Wenn von „Sylter Verhältnissen“ die Rede ist, geht es selten um landschaftliche Vorzüge einer beliebten Urlaubsregion, sondern um die Konsequenzen der touristischen Beliebtheit für jene, die dort wohnen und arbeiten. Denn die hohe Nachfrage nach Ferienimmobilien in begehrten Lagen ist für die ortsansässige Bevölkerung mit steigenden Preisen bei wachsender Wohnungsknappheit verbunden. Die Ostseegemeinde Scharbeutz ist diesem Missverhältnis nun mit einem Wohnungsbauvorhaben begegnet, das sich an die Bedürfnisse der Menschen vor Ort richtet: bezahlbare, barrierefreie Wohnungen für eine bunt gemischte Mieterschaft. Auf dem ehemaligen Sportplatz der Kommune entstand eine Wohnanlage mit 35 unterschiedlich großen Wohnungen, 18 Reihenhäusern und einer Gästewohnung. Während die 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen zwischen 35 und 92 Quadratmetern messen, bieten die Reihenhäuser zwischen 96 und 106 Quadratmeter Wohnfläche.

Anzahl Wohneinheiten53
Wohnfläche4.188 m²
StandortScharbeutz (D)
BauherrschaftWOBAU – Wohnungsbaugesellschaft Ostholstein mbH
Award-KategorieGenerationenwohnen
 
PlanungsbüroWohnungsbaugesellschaft Ostholstein mbH
Zum Profil
FotografieWOBAU OH, Roden & Kuhfeldt Partnerschaft
Jeder für sich, aber keiner allein – zu Hause in Ostholstein.

Fabian Weist

Dank der finanziellen Förderung durch die Gemeinde können 20 Prozent der Wohneinheiten zu einem Mietzins von sechs Euro pro Quadratmeter vermietet werden und stehen dadurch auch jenen Nutzergruppen zur Verfügung, die mehr als andere auf günstigen Wohnraum angewiesen sind. Gelungen ist auch die Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse älterer Menschen. Sämtliche Wohnungen sind über einen Aufzug erreichbar und wurden mit verbreiterten Türen ohne hinderliche Türschwellen sowie mit bodengleichen Duschbädern ausgestattet. Der Gemeinschaftsgedanke des Vorhabens spiegelt sich auch in jenen Einrichtungen wider, die allen Bewohnern offenstehen. Es gibt einen Gemeinschaftsraum mit angeschlossener Küche für Veranstaltungen und Feste sowie eine große Terrasse mit Blick auf eine eigens angelegte Teichanlage. Die Reihenhäuser umschließen einen kleinen Innenhof mit Spielplatz. Die Aufenthaltsqualität des Außenbereichs profitiert auch von der Integration eines Unterflursystems zur Abfallund Wertstoffsammlung. Dem Gedanken der Nachhaltigkeit trägt das Vorhaben mit der CO2-sparenden Pelletheizung Rechnung. Und es zeigt nicht zuletzt, dass Baukultur im ländlichen Raum auch eine soziale Frage ist.

Impressionen